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Die Säulen der Gesundheit

Wir alle wissen, dass Gesundheit nicht nur aus einem einzigen Aspekt besteht.
Das gilt für den Menschen, den Hund, die Katze, dem Vogel, dem Nager, dem Fisch. Und allen anderen.

Umso spannender finde ich, dass die meisten ihre geliebten Haustiere zum Tierarzt bringen und keinen anderen Aspekt zulassen.
Das ist für mich, als würde ich mit jedem Anliegen zu meinem Hausarzt gehen: Vom Kopfschmerz bis zum kaputten Tisch.

Übertrieben?
Mit Absicht.

Selbst wenn wir als Menschen unseren Ärzten vertrauen und ihre Meinung wertschätzen wissen wir längst: Die Halbgötter in Weiß sind auch nur Menschen.
Und mit speziellen Anliegen gehen wir zu Spezialisten.
Das muss nicht mal ein Arzt sein! Ein Diabetiker wird auch zu einer Ernährungsberatung geschickt. Um ein Beispiel zu nennen. 

Denn auch ein Arzt weiß nicht alles und so ist der Patient rundum gut versorgt.

 

Geschichten aus der Apotheke

Als PTA kenne ich das Prinzip.

Der Zahnarzt verschreibt nach der OP das nötigste. Antibiotikum und Schmerzmittel. 
Und legt es in die Hände der Apotheker und PTA, das Heilungspaket sinnvoll zu vervollständigen.

Denn der Arzt weiß: Es gibt nicht "das" Paket von der Stange, jeder Patient benötigt individuelle Beratung und individuelle Ergänzung.

So obliegt es uns als Pharmazeuten, etwas Gutes für den Darm zu empfehlen. Etwas Heilsames für die angegriffene Mundschleimhaut und die offenen Stellen anzuraten. Tipps & Tricks zum Abschwellen auszusprechen, das Kühlpad zu verkaufen. 

Das ist perfekt so. Jeder kann seiner Expertise auf dem jeweiligen Gebiet nachkommen (der Zahnarzt im Medizinischen, die Apotheke im Pharmazeutischen) und der Patient profitiert von beidem.

 

Warum...

... ist das nicht bei Tieren möglich? 

Das Prinzip ist vollständig identisch. 

Der Tierarzt kümmert sich um die Medizin, stellt Diagnosen, verordnet Medikamente (die ein Tierhalter nicht hinterfragt, denn er muss das nicht).

Aber: Beim Futter hört es auf. Da wird nicht die Person mit Expertise aufgesucht, also der/die Ernährungsberater/in, das verbleibt beim tierärztlichen Rat bzw. Verkauf. 

 

Was mich daran stört

Tierärzte sind meiner Meinung nach essentiell wichtig. Darin wird mir kaum jemand widersprechen.

Und wir alle wissen: Einen guten und passenden zu finden, ist oft schon schwer.
Denn auch Tierärzte haben verschiedene Ansätze, sind individuelle Charaktere, haben Spezialgebiete.

Das wird niemals angezweifelt. 
Das ist okay. Wenn etwas nicht passt, geht man eben zum nächsten

Aber Tierärzte sind völlig ausgelastet mit ihrer Expertise, also der Tiermedizin. Das Feld ist riesig. 
Zudem stetig im Wandel: Neue Medikamente, neue Studien, neue Verfahren. Neue Krankheiten, neue Gesetze, neue Abrechnungsregularien.
Dazu die emotionale Belastung. 

Ein Tierarzt kann und soll sich gar nicht noch um auf dem Markt befindliche Futtermittel kümmern müssen.
Dazu sind wir Ernährungsberater da. 

Während dein Tierarzt deinem Wuffel die Zähne zieht, belesen und schule ich mich in sinnvollen Ergänzungen zur Wundheilung und passendem Futter. Sodass du dich voll auf die Genesung konzentrieren kannst und alles zur Hand hast, was deine Fellnase braucht.

Niemand möchte dem anderen etwas wegnehmen. Ganz im Gegenteil.

Wir möchten alle, dass es den tierischen Patienten und Haltern gut geht. 

 

Meine Skepsis gegenüber Futter vom Tierarzt

Lasst uns Tacheles reden:

Ich finde die gängige Praxis, dass irgendein Außendienstler in die Praxis kommt, sein Futter anpreist, hohe Provisionen anbietet und dann geht schlicht unmöglich.

Wie oben erwähnt, hat der Tierarzt keine Zeit, alles zu vergleichen. Er glaubt dem also unumwunden, freut sich über das zusätzliche Einkommen und damit ist das Thema Ernährung für die meisten erledigt.

Meine Erfahrung - persönlich wie vom Kunden - zeigt: Das ist falsch. Denn das Futter ist zumeist nicht besser. Nichts besonderes. Nicht medizinisch - manchmal kann es sogar die Situation verschlechtern.

Deswegen halte ich es für absolut unabdingbar, Ernährung in die Hände der Ernährungsberater zu legen und Hand in Hand zu arbeiten.

 

Ich möchte übrigens noch eine persönliche Meinung ergänzen:

ein derzeit beliebtes Tierarztfutter ("von Tierärzten entwickelt") ist Trockenfutter.
Das halte ich für unsinnig und sogar gefährlich. Ich weiß nicht, welche Tierärzte das entwickelt haben wollen (praktizierende wohl kaum), aber hier unterstelle ich reines Geldverdienen.

Denn auch ein Tierarzt, der sich mit Ernährung auskennt, kann das nicht guten Gewissens empfehlen.
Ein Kinderarzt wird auch nicht zwei Mal täglich ein Happy Meal empfehlen.

 

Abschließend:
Ich stehe zu 100% hinter ANIfit. Ich empfehle aus Überzeugung, aus persönlicher Erfahrung und aus miterlebter Erfahrung. 
Und mir ist bewusst, dass es noch mehr Gutes in der Welt da draußen gibt für eure Fellnasen.

Deswegen ist es mir wichtig, möglichst umfassend zu lernen und mich fortzubilden, damit ich euch möglichst umfassend beraten kann. Stets mit Blick über den Tellerrand hinaus.

Gepostet am 20.08.2025

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